Eyecatcher im Posteingang werden
Wir kennen es alle. Täglich erreichen uns unzählige Newsletter und Werbemails mit scheinbar unschlagbaren Angeboten. Bei dieser Flut von Informationen und überquellenden Postfächern ist es wichtig, sich von der Masse abzusetzen. Binnen Sekunden entscheiden sich Empfangende, ob sie Ihre E-Mail öffnen oder nicht. Betreffzeilen zu optimieren, kann also in vielen Fällen die Kaufentscheidung nachhaltig begünstigen und somit bares Geld bedeuten oder eine erhebliche Steigerung der Markenaffinität nach sich ziehen. Doch was auf den ersten Blick völlig einleuchtend klingt, scheitert oftmals an der praktischen Umsetzung. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen wertvolle Tipps, die Ihnen bei der Erstellung einer aufmerksamkeitsstarken Betreffzeile und der Steigerung der Interaktionsraten Ihrer E-Mails helfen.
In wenigen Schritten zur optimalen Betreffzeile
Die Betreffzeile ist also nicht die Zusammenfassung von Inhalten aus Ihrer E-Mail. Sie ist viel mehr. Sie formt den ersten Eindruck des Empfängers oder der Empfängerin, sie fesselt und weckt Neugierde. Wenn Sie also möchten, dass Empfangende Ihren Content öffnen, lesen und mit ihm interagieren, ist ein kurzer und knackiger Betreff unverzichtbar.
Hier unsere Top neun Tipps für eine unwiderstehliche Betreffzeile und eine höhere Öffnungsrate:
1. Die 2-2-2-Formel für Betreffzeilen
Zu Beginn haben wir gleich mal einen allgemeinen Tipp für Sie! 2-2-2 steht für „2 seconds“ (zwei Sekunden), „2 words“ (zwei Wörter) und „2 day“ (heute). Sie haben also zwei Sekunden Zeit, um Ihre Leserschaft mit der Betreffzeile zu überzeugen. Daher stellen Sie sich immer die Frage: Kann ich meinen Betreff tatsächlich in zwei Sekunden lesen und verstehen? Die ersten beiden Wörter der Betreffzeile sind die wichtigsten und sollten den Kern der Message enthalten. Mit „2 day“ verdeutlicht die Formel, dass Sie dem Leser oder der Leserin Dringlichkeit vermitteln sollen, die Mail direkt zu lesen. Andernfalls besteht Gefahr, dass die Mail komplett untergeht.
2. Auf den Punkt kommen
Überlegen Sie sich vorab, welchen Vorteil bzw. Mehrwert Ihre E-Mail den Empfangenden bietet. Betreffzeilen sollten kurz und prägnant formuliert sein. Abhängig vom genutzten E-Mail-Client wird nur eine bestimmte Anzahl an Zeichen im Posteingang angezeigt. Da sehr viele E-Mails auf Mobilgeräten geöffnet werden, empfiehlt es sich, Betreffzeilen generell auf 30 bis 50 Zeichen zu beschränken.
Die wichtigsten Informationen sollten immer am Anfang stehen, und der Nutzer oder die Nutzerin muss in der Lage sein, die Kernaussage auf den ersten Blick zu erfassen. Sie haben Probleme damit, sich kurz zu fassen? Konzentrieren Sie sich einfach auf die wichtigsten Begriffe und löschen Sie die restlichen Informationen. Bei regelmäßig versandten E-Mails können Sie auf Begriffe wie „Newsletter“ problemlos verzichten, da diese in der Regel zu einer niedrigeren Öffnungsrate führen.
Irreführende Formulierungen, die falsche Erwartungen an den Inhalt der E-Mail wecken, sollten Sie vermeiden, da diese auch aus rechtlicher Sicht zu Problemen führen können. Nähere Informationen dazu gibt es in folgendem Beitrag Newsletter rechtssicher als Werbung kennzeichnen.
3. Kreativität weckt Neugierde
Mit Betreffzeilen, die lediglich „Newsletter der Müller Reisen GmbH“ enthalten, werden Sie es schwer haben, aus der Masse hervorzustechen. „Schema F“ zu durchbrechen, kann bei Betreffzeilen daher durchaus lohnend sein. Mit Humor und Kreativität werden Sie einen schnellen Effekt erzielen und ansprechende Betreffzeilen formulieren. Nutzen Sie Wortspiele, Wortwitze, Anspielungen oder visuelle Bausteine. Seien Sie ungewöhnlich – mit Maß und Ziel.
Oftmals kann das Stellen einer Frage die Empfangenden neugieriger auf den Inhalt Ihrer E-Mail machen als das reine Anbringen von Fakten. Lassen Sie bei allem, was Sie tun, nie die 2-2-2-Formel außer Acht (s. Tipp 1). Auch wenn Sie sich etwas Neues und Kreatives überlegen, ist Klarheit und Verständlichkeit wichtig.
4. Personalisierung und Exklusivität
Der eigene Name ist immer ein Eyecatcher – natürlich auch in Betreffzeilen. Personalisierung weckt das Vertrauen der Empfangenden und stellt eine Beziehung zu ihnen her. Aber auch hier gilt wie immer: weniger ist mehr. Der Effekt der Personalisierung kann sich schnell abnutzen, wenn er zu häufig verwendet wird. Empfangende, deren Namen nicht vorliegen, sollten immer eine alternative Betreffzeile erhalten, damit sie keine missglückten Personalisierungsversuche erleben müssen.
Für den Fall, dass Sie keine Personalisierungstoken in Betreffzeilen verwenden möchten oder können, empfehlen wir Ihnen zumindest die direkte Anrede „Sie/Du“ bzw. „Ihre/Deine“ zu wählen. So geben Sie den Empfangenden das Gefühl, persönlich angesprochen zu werden. Anstelle vom Namen können auch andere persönliche Merkmale wie bspw. die Firma, die Stadt oder der letzte Kauf für Aufmerksamkeit sorgen. Vermitteln Sie Ihren Lesenden zudem Exklusivität („Exklusiv für Sie“) und geben Sie ihnen so das Gefühl, zu einer ausgewählten Personengruppe zu zählen. So vermitteln Sie ihnen ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl, das sich positiv auf ihre Loyalität und die Konversionsrate Ihrer E-Mails auswirken kann
5. Zusammenhang von Betreff und Preheader
Es empfiehlt sich, Betreff und Preheader aufeinander abzustimmen, da sie im Posteingang Ihrer Empfangenden direkt nebeneinanderstehen. Die Formulierung eines Call-To-Actions im Betreff („Nur noch bis zum 12.06. anmelden“) und das Aufgreifen des Kontextes im Preheader („Digital Conference am 13.09.“) hat sich als sehr effektiv erwiesen.
6. Dringlichkeit und Verknappung
Fordern Sie Ihre Leserschaft in der Betreffzeile auf, eine bestimmte Aktion „jetzt“ auszuführen und suggerieren Sie damit eine gewisse Dringlichkeit und Knappheit. Menschen haben oftmals Angst davor, etwas zu verpassen. (z.B. “Nur noch heute 20% auf alles”). Tun sie dies aber wie immer in Maßen, Sie möchten ja schließlich niemanden abschrecken. Formulieren Sie wie immer kreativ und verwenden Sie die Formulierungen auch tatsächlich nur dann, wenn direktes Handeln erforderlich ist.
7. Zahlen, Symbole, Abkürzungen
Zahlen bis zwölf werden normalerweise in Wörtern ausgeschrieben, und auch mathematische Zeichen wie das Plus kommen außerhalb von Formeln meistens in Wortform vor. Da dies in Betreffzeilen jedoch nicht zwingend ist, ist die Verwendung von Zahlen, Symbolen und Abkürzungen dort ein wirksames Marketinginstrument. Sie sind platzsparender, flexibel einsetzbar, teilweise sogar aufmerksamkeitsstärker und es besteht eine gute Chance, dass die E-Mail aus der Flut im Posteingang herausstechen wird.
8. Spam-Begriffe vermeiden
Spammer versuchen Nutzende oftmals durch möglichst auffällige Betreffzeilen zu ködern, z.B. durch vollständig groß geschriebene Begriffe, inflationären Einsatz von Sonderzeichen oder Schlagworte wie „gratis“. Mit solchen Elementen sollte daher sehr sensibel umgegangen werden, nicht nur um Probleme mit Spam-Filtern zu vermeiden, Nutzende könnten dies auch als unseriös empfinden. Prüfen Sie daher jede Mail vor Gefahr der Filterung in Spam-Filtern. Viele E-Mail Marketing Lösungen haben dazu entsprechende Tools.
9. Bitte testen!
Jedes Unternehmen ist einzigartig und was für Unternehmen A passt, muss noch lange nicht für Unternehmen B gelten. Daher empfiehlt es sich, immer auch Ihre individuellen Anforderungen und die Ihrer Kundschaft zu berücksichtigen. Hier können A/B-Tests sehr hilfreich sein. Testen Sie, welche Betreffzeilen bei Ihrer Kundschaft am besten funktionieren an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten die Wahrscheinlichkeit einer Öffnung der Newsletter am höchsten ist.
Fazit
Betreffzeilen sind die Schlagzeilen Ihrer E-Mails, die Eye Catcher im Posteingang. Sie sollten kurz, verständlich, persönlich und spezifisch sein. Betreffzeilen sind eine entscheidende Stellschraube, mit der Sie die Öffnungsrate von Mailings steigern. Natürlich müssen Sie nicht jeden einzelnen Tipp in jeder Betreffzeile anwenden. Verwenden Sie unsere Tipps als einen Leitfaden zum Umgang mit diesem kleinen aber entscheidenden Teil Ihrer Mailings: der Betreffzeile.