Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
print logo

5 Tipps für niedrigere Bounceraten

Rückläufer nicht nur vermindern, sondern von Anfang an verhindern: Mit diesen einfachen Mitteln Reputation und Qualität des Verteilers steigern.
Levent Ulucan | 29.05.2017
© Levent Ulucan
 

Befasst man sich mit den Kennzahlen erfolgreichen E-Mail-Marketings, stößt man schnell auf die Bedeutung einer niedrigen Bouncerate. Der Begriff Bouncerate beschreibt den prozentualen Anteil nicht erreichbarer E-Mail-Adressen im Verhältnis zu den versendeten E-Mails. Eine konstant niedrige Bouncerate ist ein Indiz für die Qualität eines Verteilers. Eine hohe Bouncerate hingegen kann dazu führen, dass die Reputation des Versenders bei den E-Mail-Serviceprovidern sinkt, was sich in einer allgemein schlechteren Zustellbarkeit bemerkbar macht. Die Bouncerate zeigt somit die Adressqualität eines Verteilers auf und sollte dementsprechend so niedrig wie möglich sein. Unserer Erfahrung nach erhöht eine Bouncerate von unter 1% die Zustellbarkeit signifikant. Laut des Inxmail E-Mail-Marketing-Benchmarks ging 2016 der durchschnittliche Anteil nicht zustellbarer Mails im Vergleich zu 2015 von 0,7% auf 0,6% zurück. Das zeigt, dass die Versender das Thema ernst nehmen und ihre Verteiler weiter aufräumen, sodass Rückläufer beim nächsten Versand nicht mehr angeschrieben werden. Bei den Bounces wird grundsätzlich zwischen Soft- und Hardbounces unterschieden. Dabei sind Softbounces Rückläufer, die durch ein überfülltes Postfach, zu große E-Mail-Anhänge, temporäre Serverprobleme oder auch Abwesenheitsassistenten entstehen. Hardbounces dagegen können auf Grund von ungültigen E-Mail-Adressen permanent nicht zugestellt werden. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie Sie Ihre Bouncerate senken beziehungsweise von Beginn an niedrig halten können: 1. Adressverteiler aufbauen durch Double-Opt-in Vermeiden Sie Bounces, indem Sie Ihren Verteiler selbst aufbauen. Verwenden Sie keinesfalls gekaufte Adressen. Durch Verwendung des Double-Opt-In-Verfahrens bei der Anmeldung zum Newsletter erhalten Sie von den Nutzern verifizierte Adressen. Entstehen dennoch Bounces, gleichen Sie diese direkt mit Ihrem CRM oder der internen Adressdatenbank ab. Die ungültigen Adressen werden so aus Ihrem Firmenadressbuch gelöscht, was die gesamte Kundenkommunikation verbessert. 2. Syntax-Prüfung bei Anmeldung Bei der Anmeldung zu einem Newsletter sollte direkt eine Syntax-Prüfung durchgeführt werden. So vermeiden Sie, dass fehlerhafte E-Mail-Adressen in Ihren Verteiler aufgenommen werden. Der Nutzer erhält bei fehlerhafter Eingabe der Adresse direkt einen Hinweis und kann diese korrigieren. 3. Automatisiertes Bounce-Management Das automatisierte Bounce-Management Ihrer E-Mail-Marketing-Software ermittelt Kennzahlen, wie beispielsweise die Bouncerate, die über das Berichtswesen Ihrer E-Mail-Marketing-Software abgerufen werden können. Zu jedem beim Versand auftretenden Bounce erhält das Bounce-Management eine Nachricht mit dem Grund für den Bounce. Ab und an lohnt es sich, einen Blick in die Bounce-Messages zu werfen. Gerade bei einer auffällig erhöhten Bouncerate ist es sinnvoll, die Gründe zu analysieren. Möglicherweise sind Sie aktuell für einen Provider gesperrt und alle Mails an diesen Provider, auch mit gültiger E-Mail-Adresse, werden abgewiesen. 4. Vermeiden eines Blacklist-Eintrags Bounces werden sich nie komplett vermeiden lassen. Deshalb empfehlen sich folgende Handlungsstrategien: • Löschen Sie Hardbounces spätestens nach dem 3. Zustellversuch. • Wandeln Sie Softbounces nach einer definierten Anzahl von Zustellversuchen zu Hardbounces um oder löschen Sie diese direkt. Werden dauerhaft zu viele ungültige E-Mail-Adressen wiederholt angeschrieben, verschlechtert sich die Reputation Ihres Mailservers bei den Providern. Dies führt dazu, dass auch an gültige Adressen keine E-Mails mehr zugestellt werden. Ein hohes Aufkommen von Hardbounces kann ein Indiz für Spam sein. Ein dauerhaft erhöhtes Aufkommen kann letztlich zu einem Blacklist-Eintrag führen. 5. Listenhygiene Durch das automatische Bounce-Management Ihrer E-Mail-Marketing-Software erreichen Sie eine Listenhygiene, die Ihre Reputation positiv beeinflusst. Gleichzeitig minimieren Sie Ihr Risiko, als Spammer eingestuft zu werden. Der regelmäßige Versand von E-Mails, gerade im B2C-Bereich, führt dazu, dass Rückläufer kontinuierlich aussortiert werden. Somit bleibt die Bouncerate auf einem konstant niedrigen Niveau und Ihre Listenhygiene wird aufrechterhalten. Fazit Ein gepflegter Adressverteiler kann Ihnen helfen, die Bouncerate langfristig niedrig zu halten. Das automatische Bounce-Management Ihrer E-Mail-Marketing-Software unterstützt Sie dabei, Kennzahlen zu analysieren und die Gründe für eine erhöhte Bouncerate zu erkennen. Wenn Sie gleichzeitig darauf achten, Soft- und Hardbounces direkt zu kategorisieren und entsprechend zu löschen, vermeiden Sie einen Blacklist-Eintrag und erhalten die Listenhygiene.