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MarTech: Was der Trend verspricht

Antworten auf Fragen wie: Welche Marketingtechnologien dabei helfen, eine Marketing-Digitalisierungsstrategie zu erreichen und welche Tools es gibt.
Laurentius Malter | 21.09.2020
MarTech: Was der Trend verspricht © Pixabay / qimono
 

Ein weltweit 121 Mrd. Dollar großer Markt, mehr als 8.000 Lösungen – was Chief Marketing Technologist Scott Brinker auf seiner Website zeigt, ist sicherlich eine der besten und umfassendsten Betrachtungen des MarTech-Universums. Was Brinker mit seiner Übersicht aber versucht hat, ist am Ende des Tages vor allem eines: schlicht unmöglich!

 

Denn der Markt rund um Marketingtechnologien verändert und vergrößert sich rasant. Zum Vergleich: 2016 gab es 6.080 Lösungen auf dem Markt, 2017 lag die Zahl bereits bei 7.040. Im April 2020 wurde die Zahl auf mehr als 8.000 Lösungen geschätzt. Was aber bedeutet MarTech eigentlich? Und sprechen wir von einem kurzen Hype, oder verändert es die Marketingwelt wirklich nachhaltig und grundlegend? Welche Marketingtechnologien helfen mir dabei, meine Marketing-Digitalisierungsstrategie zu erreichen, welche Tools gibt es dafür am Markt, und wie navigiere ich sicher durch den Tool-Dschungel? Der Fachbeitrag von Laurentius Malter liefert Antworten.

 

Marketingtechnologien? Haben wir das nicht schon längst?

Wir wollen uns in diesem Beitrag auf den Einsatz von MarTech im One-to-One- bzw. im Customer-Engagement-Umfeld konzentrieren. Hier stellt sich prompt die Frage: Customer Engagement, also die direkte Interaktion mit dem Kunden, ist traditionell eigentlich dem Customer Relationship Management (CRM), zugeordnet. Wie unterscheiden sich nun diese beiden Disziplinen voneinander?

 

CRM, Marketing Automation und MarTech: Die Evolution im Marketing / Quelle: b.telligent

 

Während CRM in einer Ära entstanden ist, in der es nur die klassischen, unidirektionalen Offline-Kanäle gab  (CRM hat seine Wurzeln im Versandgeschäft, d. h., Katalog/Brief, Telefon und Postkarten waren die einzigen Kanäle), handelt es sich bei MarTech um die moderne, vollständig digitale, technikgetriebene und somit interaktionsreichere und auch komplexere Weiterentwicklung des CRM. Eine Form des Beziehungsmanagements bleibt es trotzdem, weil der Kunde mit seinem Profil und seinem Verhalten nach wie vor im Zentrum der (nun vollständig digitalen) Bemühungen steht.

In der Digitalisierung des Marketings ist die kanalübergreifende, stringente Interaktion mit dem Kunden die größte Herausforderung. Digitale (Echtzeit-)Kanäle wie Online und Mobile verstärken diesen Effekt. Das heißt, man sollte sich als Unternehmen der Notwendigkeit der einheitlichen Omnichannel Experience über alle Touchpoints – offline wie online – stellen.

Marketing und Technologie oder Marketing Technologie? / Quelle: b.telligent

 

Wer also braucht MarTech?

Sie halten direkte Interaktion mit dem Kunden für essentiell?

Sie setzen eher auf die digitalen Kanäle wie Website, E-Shop, Mobile App oder E-Mail?

Ihr Ziel ist ein bestmöglich abgestimmtes und ineinandergreifendes Omnichannel-Szenario?

Sie wollen sich moderne Cloud-Technologien zu Nutze machen?

Dann könnte MarTech tatsächlich perfekt für Sie sein!

 

Aber Achtung: Viele Unternehmen setzen die Digitalisierung des Marketings mit der Einführung von MarTech gleich. Beides führt sicherlich in die gleiche Richtung. Die Digitalisierung umfasst auch die Anpassung der Organisation und der Prozesse sowie die Optimierung der Daten- und Systemlandschaft.

Img of Laurentius Malter

Laurentius Malter besitzt langjährige Erfahrung im Umgang mit CRM und ist bei b.telligent Leiter des Competence Centers für Customer Intelligence.