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Bring Bilder, Baby!

Gute Bilder haben es leichter, aus der Content-Menge herauszustechen. Dafür gibt es handfeste Beweise. Tipps für eine starke Bildredaktion.
Barbara Ward | 18.01.2021
Bring Bilder, Baby! © Freepik
 

»Keine Seite ohne Bild«, lautet eine altgediente Maxime im Printjournalismus. Auch im Content Marketing haben Bilder und Grafiken einen festen Platz. Denn sie sprechen den User direkter an, lösen schneller Emotionen aus. Unser Gehirn kann visuelle Eindrücke eben sehr gut verarbeiten. Hinzu kommt: Wir haben mit der wachsenden Content-Masse immer weniger Zeit, einzelne Elemente aufzunehmen. Wer durch sein Newsfeed scrollt, entscheidet in Millisekunden über den nächsten Klick. Bilder schaffen den dafür nötigen Reiz.

Gute Bilder haben es leichter, aus der Content-Menge herauszustechen. Dafür gibt es handfeste Beweise: Bebilderte Blogs erzielen im Durchschnitt mehr Besucher. In den sozialen Netzwerken erhalten Postings mit einer Grafik oder einem Foto mehr Aufmerksamkeit und werden häufiger geteilt.

Die Verbreitung von Smartphones hat den Trend zusätzlich befeuert. Ein Foto ist schnell geschossen, mit einem Filter angehübscht und schon Sekunden später hochgeladen. Nicht umsonst setzen Plattformen wie Pinterest oder Instagram voll auf die Kraft der Bilder.

 

Visuelle Inhalte werden häufiger geteilt

Guter visueller Content verdichtet Inhalte, ergänzt Informationen oder überrascht durch Storytelling. Ein Trend sind Grafiken und Bilder, die ganze Anleitungstexte ersetzen. Gerade handfeste Tipps und Tricks, die eine Handlung beschreiben, lassen sich damit sogar besser darstellen als mit Text. Wichtig ist hier natürlich – wie immer – die Grundidee. Wenn die sitzt, erfährt der Nutzer durch die kurze Bildabfolge einen Aha-Effekt, der haften bleibt. Darum wird dieser Content besonders häufig verlinkt und geteilt.

Es ist zu erwarten, dass der Einsatz von Bild und Video in den kommenden Jahren online noch stärker anzieht. Darum heißt es heute wie morgen: kein Content ohne Bild.

 

Tipps für die Bildredaktion

Jeder Beitrag in einem Blog oder Online-Magazin braucht ein passendes Bild. Das klingt erst einmal harmlos. Fotomaterial gibt es in Online-Bilddatenbanken zuhauf. Die Preise sind enorm gefallen, sodass für wenige Euro Motive mit sehr guter Qualität zu bekommen sind. Trotzdem ist die Bildredaktion nicht zu unterschätzen. Manchmal liegt die Bildidee für einen Beitrag auf der Hand, dann ist die Suche einfach und das passende Foto schnell gefunden. Es kann jedoch auch recht langwierig sein, ein passendes Motiv zu finden.

Tipp: Nahaufnahmen und Makros erzeugen beim Betrachter Nähe. Diesen Trick kann man sich zunutze machen, wenn das Thema es hergibt.

 

Abstrakte Themen kreativ bebildern

Schwierig wird es besonders bei abstrakten Themen. ›Erfolgreich im Kundenkontakt‹ oder ›Mehr Innovationsgeist wagen‹ sind beispielsweise eine Herausforderung. Wer es sich einfach macht, präsentiert diese Themen mit den üblichen Motiven: eine junge Dame mit Headset und eine Glühbirne wären der Klassiker. Gerade solche Standard-Mo- tive sind allerdings recht abgeschmackt.

Eine gute Methode, um für abstrakte Themen auf neue Ideen zu kommen, ist das Mind-Mapping. Schreiben Sie das Thema in die Mitte eines Blatt Papieres und lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Notieren Sie jeden noch so abwegigen Gedanken, der Ihnen zu dem Thema in den Kopf schießt. Gerade ein Motiv, das im ersten Moment gar nicht zur Artikelüberschrift zu passen scheint, kann sich als guter Begleiter entpuppen. Denn ein Kontrast zwischen Überschrift und Bild schafft ein Spannungsfeld, das Neugier weckt - und zum Klicken anregt.

Tipp: Geben Sie Ihr Thema in die Google-Bildersuche ein und schauen Sie, wie andere das Thema bebildert haben. Vielleicht kommen Sie dadurch auf eine gute Idee. Eine Suche auf Englisch bringt oft noch mehr Inspiration.

 

Bildrecherche jenseits der Standard-Optik

Generell sollte man bei der Bildredaktion darauf achten, dass die Fotos auch Menschen zeigen. Aber bitte nicht in den inszenierten und künstlichen Situationen, die von den Bilddatenbanken en masse ausgespuckt werden. Schüttelnde Hände und gut gelaunte Jogger im Sonnenschein gibt es im Internet mehr als genug. Die Bilddatenbanken werfen zu den Suchanfragen standardmäßig die am häufigsten gekauften Motive aus. Gerade die sollte man möglichst vermeiden. Besser man nutzt die Empfehlungsfunktion: Oft kann man sich nämlich weitere Bilder des Fotografen anschauen oder ähnliche Motive. Auch verwandte Suchen können Sie weiterbringen. Geben Sie sich nicht mit dem erstbesten Ergebnis zufrieden!

Gerade bei sehr abstrakten oder individuellen Themen kann es ratsam sein, auf Fotografen oder Illustratoren zurückzugreifen. Der Vorteil: Das Bildmaterial, das man bekommt, ist exakt auf die eigene Themenwelt zugeschnitten und einzigartig. Außerdem haben die Profis sicher noch einige kreative Ideen, wie die Themen außergewöhnlich bebildert werden können.

 

Technische Hürden umschiffen

Das Format

Dann gibt es noch einige technische Details zu beachten. Hochformate sind in der Online-Nutzung oft nicht geeignet. Das Querformat wird online am meisten verwendet. Das hat etwas damit zu tun, dass die Bildvorschau in den Newsfeeds (Thumbnails) meist rechteckig ist. Aber auch quadratische Bilder kommen speziell in Social Media sehr häufig vor. 

 

Dateigrößen

Für die Online-Nutzung reicht meist eine niedrige Auflösung von wenigen Hundert Pixeln und einer Dateigröße unter einem Megabyte aus. Alles darüber führt zu längeren Ladezeiten. Das ist lästig für die User – speziell bei mobiler Internetnutzung – und wird darum auch von Google nicht gern gesehen. Bilddatenbanken bieten Bilder für die Nutzung in Blogs direkt in einer geringen Auflösung an. Diese sind im Übrigen auch günstiger. Wenn Sie Material mit einer höheren Auflösung verwenden, reduzieren Sie besser die Dateigröße vor der Veröffentlichung.

 

Suchmaschinenoptimierung

Wo wir gerade bei Google angelangt sind: Auch Bilder brauchen Such- maschinenoptimierung: Bilder sollten einen Dateinamen tragen, der zum Thema passt. Wenn man mit Keywords arbeitet, verwendet man das Keyword optimalerweise im Dateinamen: Tipps_Heizen_im_Winter.jpg ist aufschlussreicher als 218329_klein.jpg.

Für Bilder kann man außerdem sogenannte Alt Tags im Content Management-System hinterlegen. Dies ist eine Bildbeschreibung, die von Leseprogrammen vorgelesen wird, wenn Menschen mit einer Sehbehinderung eine Webseite aufrufen. Aber auch die kleinen Google-Crawler greifen auf die Bildbeschreibung zurück, um das Bild einem Kontext zuzuordnen. Ähnliche Möglichkeiten bieten auch soziale Netzwerke. Bei Twitter und Facebook können Sie mittlerweile auch Bildbeschreibungen hinterlegen.

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Die Expertin für Online-Kommunikation Barbara Ward ist Autorin, Seminarleiterin und betreut die Social Media-Redaktionen diverser Unternehmen.