Social Media strategisch angehen
Dieser Beitrag erschien im Buch "Leitfaden Growth Marketing".
Social-Media wird von vielen Unternehmen leider allzu oft als nettes Beiwerk im Marketingmix gesehen. Nicht selten hört man Sätze wie „Social-Media? Das macht bei uns der Praktikant.“ Diese Haltung wird dem großen Potenzial von Instagram, Facebook & Co. nicht gerecht. Profile in sozialen Netzwerken bieten Unternehmen viele Möglichkeiten. Die Palette reicht vom Branding, über den Abverkauf bis zum ausgeklügelten Customer-Relationship-Management. Selbst Suchmaschinenoptimierung lässt sich mit Social-Media-Marketing flankieren.
Die Social-Media-Strategie
Um zu verhindern, dass Social-Media zu einem Wildwuchs innerhalb Ihres Marketings wird, ist eine Strategie erforderlich. Eine Social-Media-Strategie lässt sich anhand der bisher angesprochenen Aspekte auf sieben wichtige Punkte eingrenzen. Diese Punkte sind universell und lassen sich für alle sozialen Netzwerke anwenden.
1. Status Quo analysieren
- Themen: Zur Recherche ist zum Beispiel eine einfache Google-Suche, Twitter-Suche oder Suche auf Facebook und Instagram durchführbar. In die Suchmasken einfach die Themen aus Ihrem Unternehmen eingeben und auch in Foren prüfen, welche Themen relevant sind. Auf diese Weise ist leicht in Erfahrung zu bringen, wie relevant Social Media überhaupt für das Unternehmen sind und wenn ja, in welchen Netzwerken Ihre Themen Verbreitung finden.
- Wettbewerber: Wie sind Mitbewerber im Social Web aufgestellt? Welche Kanäle werden von ihnen genutzt? Wie viele Follower haben sie? Gibt es Schwächen?
Budget: Wie viele finanzielle und personelle Ressourcen stehen für Social-Media zur Verfügung? - Know-how: Welche Kenntnisse sind Inhouse im Bereich Social-Media-Marketing vorhanden? Werden Schulungen benötigt?
- Chancen und Risiken: Erstellung einer SWOT-Analyse, deutsch Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse, und ermittelt, wo die Chancen im Bereich Social-Media liegen und wo Risiken zu finden sind.
- Ergebnis: Auf Grundlage der Analyse des Status Qou ist bekannt, welche sozialen Netzwerke genutzt werden sollten, wer dafür verantwortlich ist und welche Ressourcen notwendig sind.
2. Ziele setzen
Wie jeder Marketingkanal sollte auch Social-Media mit einer bestimmten Zielrichtung verknüpft werden. Die Ziele sind im Rahmen Ihre Social-Media-Strategie festzulegen. Mögliche Zielsetzungen sind: Steigerung der Markenbekanntheit, Unterstützung der Kundenbetreuung, Lead-Generierung, Kundenbindung, Erhöhen des Traffics auf die Homepage, Festigen des Expertenstatus im Web.
Ergebnis: Eine klare Zieldefinition, die sich anhand von KPI überprüfen lässt.
3. Defininition von Zielgruppen
Sicherlich bestehen häufig vom Zielgruppen für das Marketing. Für Ihre Social-Media-Strategie lassen sich diese Zielgruppen noch weiter segmentieren. Mögliche Zielgruppen-Segmente sind: kaufbereite Kunden, ehemalige Kunden, potenzielle Kunden, andere Unternehmen
Ergebnis: Die Ausrichtung der Social-Media-Beiträge entspricht den Zielgruppen. Bei der Auswahl mehrere Sozialer Netzwerke lassen sich jedem Netzwerk individuelle Zielgruppen zuordnen. Optional sind auf der Basis der Zielgruppendefinitionen auch Personas erstellbar.
4. Festlegung auf ein oder mehrere Netzwerke
Legen Sie sich auf ein oder mehrere Netzwerke fest: Die Analyse von Zielgruppen und Themen hat bereits einige Hinweise gegeben. Bei der Auswahl des passenden Social-Media-Kanals sind diese Fragen zielführend : Wo wird am häufigsten über unsere Themen/Marken gesprochen? Wo sind unsere Zielgruppen aktiv? Welches Netzwerk passt zu unseren Marketing-Zielen? Wo sind wir bereits präsent und sollten den Kanal ausbauen? Wo sind unsere Wettbewerber aktiv? Welcher Social-Media-Kanal lässt sich mit dem geringsten personellen und finanziellen Aufwand bespielen?
Ergebnis: Eine zielgerichtete Auswahl von einem oder mehreren Kanälen für ein gezieltes Social-Media-Marketing.
5. Umsetzung
Sobald Zielgruppen, Ziele und Kanäle feststehen, geht es an die Umsetzung. Im Social-Media-Konzept erfolgt die Festlegung, wer wann die jeweiligen Kanäle einrichtet und was dafür benötigt wird (zum Beispiel Bildmaterial, Profilbilder, Hintergrundgrafiken).
Ergebnis: Es besteht ein Zeitplan und eine feste Marschroute für das Social-Media-Marketing. Empfehlenswert ist ein Zeitraum von sechs Monaten.
6. Implementierung von Social Media in das Marketing
Festlegung von Medien, die auf die eigenen Social-Media-Kanäle verweisen. So werden Nutzer und Kunden auf Ihre Aktivitäten im Social Web aufmerksam.
Checkliste
Social-Media-Profil am besten hier nennen: Homepage, Imagebroschüre, andere Social-Media-Kanäle, Mailings an Kunden, Newsletter, Außenwerbung, KFZ-Folien und PR-Meldungen.
Wichtig: Je häufiger ein Verweis auf die eigenen Social-Media-Profile vorhanden ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit des Gewinnens von neuen Followern darüber.