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Digital PR: Worauf es jetzt ankommt

So wird Digital PR im Marketing-Mix auch 2023 weiter an Bedeutung gewinnen.
Martin Grahl | 21.12.2022
Digital PR Trends 2023 © Freepik / black.salmon
 

Ein Fachbeitrag von Martin Grahl und Bert-Jan Vos 

 

Als neueste Errungenschaft der PR- und Marketing-Welt legt Digital PR den Schwerpunkt auf digitale Medien, während sich die klassische PR auf die traditionellen Medien konzentriert. Doch hinter dem Begriff verbirgt sich noch mehr: Digital PR ist eine Kombination aus verschiedenen Disziplinen und ergänzt die klassische PR und Unternehmenskommunikation um Aspekte des Content Marketings und der Suchmaschinenoptimierung. Im Gegensatz zur klassischen Medien- und Pressearbeit steht bei der digitalen PR jedoch nicht die Marke oder ein bestimmtes Produkt im Vordergrund, sondern in erster Linie die Information.

Durch diverse Einflüsse aufgrund des Weltgeschehens hat die Digitalisierung vor allem in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen und zur Entwicklung der digitalen PR beigetragen. So wurde beispielsweise das Arbeiten von zu Hause zum neuen Standard und hat dazu geführt, dass viele Menschen, darunter auch Journalisten und PR-Profis, ihre Arbeitsweise überdenken und sich neu strukturieren mussten. Die Arbeit der Journalisten aus dem Home-Office hat entsprechend dazu geführt, dass Redaktionen immer weniger besetzt waren und es zunehmend schwieriger wurde, bestimmte Ansprechpersonen zu erreichen.

Der Kampf von Marken und Unternehmen um Aufmerksamkeit wurde dadurch nur weiter angeheizt. Aufgrund der sich ständig verändernden Medienlandschaft müssen sie immer neue kreative Wege finden, um das Interesse der Journalisten für sich zu gewinnen. Digital PR stellt daher ein wichtiges Instrument im Online-Marketing-Mix von Unternehmen und Marken dar, das es nicht zu vernachlässigen gilt.

2022 zusammengefasst

In unserem Trendartikel für das Jahr 2022 haben wir datengetriebene Digital PR Kampagnen – sofern diese gut recherchiert und spannend aufbereitet wurden – als einen der Trends des Jahres vorausgesagt. Wenn wir darauf zurückblicken, können wir feststellen, dass diese Art von Kampagnen in der Tat gut angenommen wurde. So hat beispielsweise Lieferando mit seinem Döner-Vergleich in Deutschland mehr als 100 Clippings in den Medien erzielt. Auch Omio konnte dieses Jahr mit einem Städtevergleich in den Medien punkten und eine große Reichweite in vielen Ländern erzielen. Dies lässt erkennen, dass Digital PR-Kampagnen auf Basis diverser Daten durchaus ein Trend im Jahr 2022 waren und höchstwahrscheinlich auch im Jahr 2023 sein werden.

Die Trends für 2023

Um zu verstehen, was in Zukunft zum Trend werden könnte, sollte man die Ereignisse der Vergangenheit kennen und verstehen. Aus diesem Grund wollen wir die Geschehnisse des vergangenen Jahres einmal näher beleuchten und dabei aufzeigen, welche Auswirkungen diese auf die PR-Branche haben werden.

#1 Zeitbezogene Kampagnen

Die Corona-Pandemie hatte einen erheblichen Einfluss auf uns Menschen und die Art und Weise, wie wir bisher gearbeitet haben. Durch die vermehrte Arbeit im Home-Office und den neuen Fokus der Berichterstattung hat sich auch für PR-Profis einiges verändert. So mussten unter anderem Zeitpläne für Kampagnen angepasst und bisherige Arbeitsabläufe flexibler gestaltet werden. Zudem hängt die PR-Arbeit stark vom richtigen Timing ab: Wem es gelingt, passende Journalisten im richtigen Moment zu erreichen, der erhöht auch seine Chancen auf die begehrte Berichterstattung erheblich. Achtet man jedoch nicht auf den richtigen Zeitpunkt, kann es passieren, dass man die Chancen auf ein Clipping verringert und der entsprechende Journalist auch zukünftig nicht gerade an einer Zusammenarbeit interessiert ist. Beim Zeitpunkt kann es dabei sowohl um die Auswahl des Tages oder der Tageszeit gehen als auch um den generellen Zeitpunkt einer Veröffentlichung. In Zeiten von hohen Inflationsraten sind so beispielweise Themen, die beim Geld sparen helfen von größerem Interesse als Themen, die zum Ausgeben von Geld animieren.

#2 Inklusive Kampagnen

Ein weiterer Faktor, der sich in den letzten Jahren stark auf die PR ausgewirkt hat, ist die Zunahme und Bedeutung sozialer Bewegungen auf der ganzen Welt. Was wir in den letzten Jahren von Bewegungen wie Black Lives Matter und der LGBTQ+ Community gelernt haben, ist, dass wir unseren derzeitigen Status quo ändern und zu einer inklusiveren Art der Kommunikation übergehen müssen.

Daher wird es 2023 noch entscheidender sein, im richtigen Ton zu kommunizieren. Zusätzlich sollten sich PR-Profis, Medienschaffende und Unternehmen weiter darin üben, selbstkritisch zu sein und die eigene Art zu kommunizieren ständig anzupassen und neu zu bewerten. Verwenden wir noch den richtigen Tonfall? Ist die Markenbotschaft noch stimmig? Anhand von Fragen wie diesen kann festgestellt werden, ob die eigenen Kommunikationsbemühungen noch auf der Höhe der Zeit sind. Themen wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion werden im Jahr 2023 hoffentlich endlich zum Standard für Agenturen, PR-Profis und Journalisten werden.

#3 Relevante Kampagnen

Die aktuelle Nachrichtenlage und das Wissen darüber stellen einen weiteren wichtigen Punkt dar. Wer 2023 das Interesse der Journalisten auf sich ziehen will, sollte dafür sorgen, dass die jeweilige Kampagne auf diese zugeschnitten ist und zudem eine Themenrelevanz für den entsprechenden Kunden hat.

Wenn Themen wie die Rezession, die Inflation und Arbeitslosigkeit die Nachrichten beherrschen, müssen sich PR-Profis etwas einfallen lassen, das zu dieser Nachrichtenlage beitragen kann und auch gleichzeitig die steigenden Preise berücksichtigt.

DER Trend für 2023: Reaktive PR

Wir sind der Meinung, dass jeder PR-Profi die oben genannten Faktoren stets berücksichtigen sollte. Denn wenn man diese Punkte zu einem großen Trend für 2023 zusammenfasst, führt das dazu, dass reaktive PR an Bedeutung gewinnen und der wichtigste Trend für das kommende Jahr sein wird.

Hierbei geht es darum, schnell auf aktuelle Ereignisse zu reagieren, die für einen selbst oder die eigenen Kunden relevant sein könnten, und dabei zu versuchen, sich als Thought Leader für dieses Thema zu positionieren.

Fazit

Alles in allem können wir sagen, dass die drei Themen Timing, Inklusion und reaktive PR zusammengenommen die größten Trends sein werden, die es im Jahr 2023 zu beobachten gilt. Für PR- Profis, Agenturen und Journalisten wird es besonders wichtig sein, diese Trends so gut wie möglich umzusetzen. Aber auch Kreativität und Timing werden weiterhin in großem Maße zum Erfolg von Digital PR Kampagnen beitragen. Dabei kommt es vor allem darauf an, Inhalte so zu präsentieren, dass sie für die Nutzer ansprechend, relevant und leicht verständlich sind und gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Journalisten auf sich ziehen. Letztendlich wird jedoch der sich schnell verändernden Nachrichtenzyklus den größten Einfluss auf jede PR-Strategie haben. Daher gilt es stets auf dem neuesten Stand zu sein und schnellstmöglich auf Themen aufzuspringen, die für die eigene PR-Arbeit relevant sind.

Img of Martin Grahl

Martin Grahl ist Geschäftsführer von Claneo, einer Search- und Content-Marketing-Agentur in Berlin. SEO, SEA und Content-Marketing sind seine Stärke.