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Typografie matters: Wie unsere Umgebung die Wahrnehmung von Schrift beeinflusst

Eine neurowissenschaftliche Studie von Monotype bietet Marken eine fundierte Orientierungshilfe.
Monotype GmbH | 15.12.2023
© Monotype
 

Gemeinsam mit Neurons, einer Forschungseinrichtung für angewandte Neurowissenschaften, untersucht Monotype fortlaufend die emotionale Wirkung von Schrift im Branding. Die aktuellen Ergebnisse zeigen nun, dass die Reaktionen auf verschiedene Schriftarten von Land zu Land erheblich variieren – je nach kulturellem Kontext und geografischem Standort.

Das sind die Schlüssel-Ergebnisse über alle Regionen hinweg:

  • Dynamische Serifen: Serifenschriften wie etwa Cotford vermitteln Ehrlichkeit und Qualität. Kulturelle Assoziationen mit Serifen machen sie zu einer überzeugenden Wahl für Marken, die diese Emotionen hervorrufen möchten.
  • Humanistische Sans-Serifen: Schriftarten wie FS Jack können Innovation und Unterscheidung andeuten. Das Design von FS Jack, das seine Wurzeln in der Kalligrafie hat, ruft oft emotionale Reaktionen hervor, die mit Prominenz und Innovation assoziiert werden.
  • Geometrische Sans-Serifen: Schriftarten wie Gilroy Bold werden mit Ehrlichkeit und Klarheit in Verbindung gebracht, weshalb sich diese oder ähnliche Schriften besonders gut für die Vermittlung dieser Eigenschaften eignet - insbesondere bei längeren Botschaften.
  • Schriftgröße, Farbe und Abstand sind Faktoren, die die Wahrnehmung von Schrift beeinflussen.

Das sind die Schlüsselergebnisse in den einzelnen Regionen:

  • Präferenzen für Schriftarten und emotionale Assoziationen variierten erheblich je nach Sprache und Sprachfamilie. Dies bietet wertvolle Einblicke für Marken, Kreative und öffentliche Institutionen.
  • Befragte in englischsprachigen Ländern wie Australien, dem Vereinigten Königreich und den USA zeigten eine Vorliebe für markante Merkmale in Schriftarten.
  • Frankreich, Portugal und Spanien - Regionen mit einer reichen Geschichte im Printbereich und einem schnellen Aufkommen beweglicher Schriften in Europa bevorzugen signifikant den gefühlvollen, klassischen Serifenstil von Schriften wie Cotford.
  • Während die Sans-Serif-Schrift FS Jack Regular in allen sieben anderen untersuchten Ländern am besten für das Vermitteln von Vertrauen abschnitt, schnitt Cotford in Deutschland am besten in Bezug auf Vertrauen ab.
  • Gotische, gering kontrastierende, humanistische Schriftarten funktionieren in Japan ausgezeichnet, um Innovation zu vermitteln.
  • Kontrastreiche Schriftarten, die ein traditionelles Pinselstrich-Gefühl bewahren, gelten im japanischen Design als vertrauenswürdig.

„Die Unterschiede in den Ergebnissen für das Vereinigte Königreich und Frankreich zeigen uns, wie stark zwei geografisch nahe Kulturen unterschiedliche Reaktionen auf Typografie und Sprache haben können," sagt Damien Collot, Creative Type Director bei Monotype in Frankreich. „Für Marken und Unternehmen, die Werbekampagnen erstellen, und Institutionen, die öffentliche Kampagnen durchführen, ist ein forschungsbasiertes Verständnis dafür, wie Reaktionen auf die Auswahl der Schriftart in verschiedenen Regionen und Sprachen variieren, entscheidend, um möglicherweise eine tiefere und sinnvollere Interaktion mit dem Publikum zu ermöglichen."

Wenn Kreativität auf Wissenschaft trifft
Seit 2021 erforscht Monotype die verborgene Kraft von Schriftarten auf unsere emotionalen Reaktionen sowie die Wege, auf denen sie Emotionen vermitteln, Wahrnehmungen formen und Markenidentitäten beeinflussen. Die neuesten Erkenntnisse bieten Marken eine fundierte Orientierungshilfe, um Markenstrategien und kreative Adaptionen für verschiedene Regionen besser anzupassen.

Die neueste Forschung von Monotype zur kulturellen Wahrnehmung von Schriftarten soll Marken- und Unternehmen sowie öffentliche Institutionen dazu ermutigen, über Farben und Logos hinauszudenken. Denn die emotionale Kraft von Schrift ist ein entscheidendes Instrument für den Aufbau von einprägsamen, ansprechenden und wirkungsvollen Botschaften und Kampagnen.

„Jeder bringt seine eigene Geschichte und persönliche Wahrnehmungen in eine Schriftart ein", erklärt Phil Garnham, Executive Creative Director bei Monotype. „Aber faszinierend ist, dass unserer Forschung zeigt, dass diese Wahrnehmungen, zumindest teilweise, von  unserer Kultur, unserer Geschichte und unserer Sprache regional beeinflusst sind. Wir werden unser Forschungsprogramm mit Neurons weiter ausbauen und diversifizieren und erwarten dadurch weitere Einblicke in das komplexe, nuancierte und unendlich faszinierende Zusammenspiel von Schrift und Emotion."

Alle Daten wurden von Monotype und Neurons mittels einer Reihe von Umfragen und Studien mit insgesamt 1.957 Teilnehmern gesammelt. In Ländern, die lateinische Schriftarten verwenden, wurden drei kontrastierende Schriftarten getestet, darunter FS Jack, Gilroy und Cotford. In Japan wurden die getesteten Schriftarten DNP Shuei Mincho, Shorai Sans und Tazugane Gothic eingeschlossen. Untersucht wurden drei Arten von Reizen, einschließlich einzelner Wörter, Sätze mit diesen Wörtern und Sätze, die eine Scheinmarke integrieren. Die Befragten bewerteten diese Kombinationen unter Berücksichtigung einer Reihe von emotionalen Metriken wie Aufrichtigkeit, Merkfähigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Selbstbewusstsein.

Mehr zum tiefgreifenden Einfluss von Typografie auf den Erfolg von Marken finden gibt es hier: Typography matters.