Von on-premise bis Cloud: So wählen Sie die perfekte Angebotsform für Ihren Einsatzzweck
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Angebotsformen für den Betrieb von Software: inhouse, on-premise, Housing, dedicated und shared Hosting, ASP, SaaS, Public Cloud und Private Cloud.
Dieser Beitrag bringt Licht in den Dschungel der Angebotsformen und empfiehlt Ihnen, welche Angebotsform für welchen Einsatzzweck am besten geeignet ist.
Grundsätzlich kann man bei den Angebotsformen zwischen zwei Ansätzen unterscheiden: Entweder wird die Software innerhalb Ihres Einflussbereichs betrieben oder außerhalb Ihres Einflussbereichs.
Dies sind die Angebotsvarianten, bei denen die Software in Ihrem Einflussbereich betrieben wird:
1. Die Software wird in Ihrem eigenen Rechenzentrum betrieben, was als on-premise oder inhouse bezeichnet wird.
2. Die Software wird in einem externen Rechenzentrum betrieben, in dem Sie in einem abgetrennten Bereich, der nur Ihnen zugänglich ist, Ihre eigene Infrastruktur vorhalten. Dies kann z.B. ein eigener, deckenhoch eingezäunter Bereich (Cage) oder können turmartige abschließbare Schränke (Racks) sein, in denen Sie Ihre eigenen Server vorhalten. Das wird als Housing bezeichnet.
3. Die Software wird in einem externen Rechenzentrum auf einer Server-Infrastruktur betrieben, die der Rechenzentrumsbetreiber Ihnen komplett bereitstellt. Die Server können entweder für Sie exklusiv bereitstehen (dedicated) oder werden mit anderen Kunden geteilt (shared). Diese Angebotsformen werden als dedicated oder shared Hosting bezeichnet.
Hier die Angebotsvarianten, bei denen die Software außerhalb Ihres Einflussbereichs betrieben wird:
4. Die Software wird durch einen Dienstleister in einem externen Rechenzentrum auf einer Infrastruktur betrieben, die exklusiv für Sie bereitsteht. Dies wird als Private Cloud bezeichnet. Im Unterschied zum dedicated Hosting kümmert sich hier der Dienstleister nicht nur um Ihre Hardware, sondern auch um Ihre Software.
5. Die Software wird durch einen Dienstleister in einem externen Rechenzentrum auf einer Infrastruktur betrieben, die Sie sich mit seinen anderen Kunden teilen. Dies wird als Public Cloud oder oft nur "Cloud" bezeichnet. Auch hier kümmert sich der Dienstleister im Unterschied zum shared Hosting um die Hardware und Software.
Services in der Cloud wurden übrigens in den 0-er Jahren als ASP (Application Service Provider) bezeichnet und in den 10-er Jahren als SaaS (Software as a Service). Aber letztendlich sind es verschiedene Bezeichnungen für die gleiche Angebotsform.
Wie finden Sie nun die richtige Angebotsform für Ihren Einsatzzweck?
Im ersten Schritt müssen Sie über die Schutzbedürftigkeit Ihrer Daten entscheiden, die Sie mit der Software verwalten wollen. Für besonders schutzbedürftige Daten sollten Sie eine Angebotsform wählen, bei der die Software in Ihrem Einflussbereich betrieben wird, also on-premise, Housing oder dedicated Hosting und gegebenenfalls Private Cloud. Letzteres aber nur, wenn der Betreiber seinen Sitz in der EU hat und nicht als US-Anbieter unter den CLOUD Act und den Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) fällt, weil sonst US-Geheimdienste auf Ihre Daten zugreifen können.
Sind die Daten weniger schutzwürdig, ist shared Hosting oder eine Public Cloud ausreichend. Allerdings zeigt sich in letzter Zeit, dass Public Clouds ein hochattraktives Ziel für Hacker sind, weil sich mit einem einzigen Einbruch die Daten einer Vielzahl von Unternehmen zu Industriespionage oder Erpressung abgreifen lassen. Entsprechend hoch ist der Aufwand, den die - teilweise staatlich unterstützten - Hacker unternehmen. Ebenso hoch sollte folglich auch der Aufwand für Gegenmaßnahmen durch den Dienstleister sein. Was aber nicht immer gelingt, wie die Hacks der Microsoft-Cloud-Dienste im letzten Jahr zeigen.
Im zweiten Schritt müssen Sie entscheiden, ob Sie den technischen Betrieb der Software übernehmen möchten. Haben Sie IT-Kompetenz und ein Rechenzentrum im Haus, dann empfiehlt sich der on-premise-Betrieb. Das ist in der Regel auch die preisgünstigste Variante, weil sie alles selbst machen.
Verfügen Sie über IT-Kompetenz aber kein eigenes Rechenzentrum, so empfehlen sich Housing oder Hosting in einem externen Rechenzentrum. Das ist dann schon etwas teurer, denn Sie müssen die IT-Infrastruktur vom Rechenzentrums-Betreiber mieten.
Wollen Sie dagegen die technische Betreuung komplett außer Haus geben, sind die Public Cloud oder die exklusive, aber noch teurere Private Cloud die richtige Wahl. In beiden Fällen mieten Sie eine komplette Lösung bestehend aus Hard- und Software.
Wie Sie sehen, gibt es beim Betrieb von Software nicht die eine perfekte Lösung, sondern eine Vielzahl von Angebotsformen für den individuellen Einzelfall und jede Angebotsform hat ihre Berechtigung.
P.S. Da die AGNITAS AG als Anbieter einer Software für E-Mail und Marketing Automation ihren Kunden alle oben genannten Angebotsformen anbietet, sehen wir uns in einer Position, dass wir diese Angebotsformen neutral beurteilen können.