Shared vs. Dedicated IP: In drei Fragen zur passenden Lösung
- Dedicated IPs bieten volle Kontrolle über die IP-Reputation, aber auch mehr Risiko
- Shared IPs sind kostengünstiger und bieten konstante Auslastung für Mailbox-Provider
- Die Zustellbarkeit ist bei Dedicated IPs oft besser, erfordert aber hohe Versandmengen
Die Entscheidung zwischen einer Dedicated und einer Shared IP ist für viele Marketer eine wichtige strategische Überlegung im E-Mail-Marketing. Beide Optionen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die es sorgfältig abzuwägen gilt.
Dedicated vs. Shared IP
Dedicated IPs: Bei einer Dedicated IP-Adresse verwendet ein Unternehmen eine exklusive IP für den E-Mail-Versand. Dies bedeutet, dass die gesamte Reputation dieser IP allein von den Aktivitäten dieses Unternehmens abhängt. Eine Dedicated IP bietet die Möglichkeit, alle Aspekte des E-Mail-Versands zu kontrollieren und gezielt zu optimieren, was besonders bei hohen E-Mail-Versandvolumina vorteilhaft ist. Jedoch trägt das Unternehmen auch das volle Risiko: Negative Ereignisse wie hohe Spam-Beschwerden können die Zustellbarkeit stark beeinträchtigen.
Shared IPs: Hier teilen sich mehrere Unternehmen dieselbe IP-Adresse für den E-Mail-Versand. Diese Lösung ist oft kostengünstiger und sorgt für eine gleichmäßige Auslastung, was von Mailbox-Providern bevorzugt wird. Der Nachteil besteht darin, dass die Reputation der IP von den kumulierten Aktivitäten aller Nutzer abhängt. Negative Handlungen anderer Versender können somit die eigene Zustellrate negativ beeinflussen, auch wenn man selbst alle Best Practices befolgt.
Bedeutung der IP-Reputation
Die Reputation der verwendeten IP-Adresse spielt eine entscheidende Rolle für die Zustellbarkeit von E-Mails. Mailbox-Provider prüfen genau, welcher Traffic über die Server läuft. Ohne eine eigene Versand-IP hängt die eigene Reputation bei Mailbox-Providern von den E-Mails aller anderen Versender ab, die dieselbe IP-Adresse nutzen. Ein häufiger Blick auf den SenderScore von Validity kann helfen, die Gesundheit der eigenen IP-Adresse zu überwachen.
Versandvolumen und Regelmäßigkeit
Ein entscheidender Vorteil von Shared IPs ist die konstante Auslastung durch die verschiedenen Versender. Mailbox-Provider bevorzugen stabile und gleichmäßige Versandmuster, da plötzliche Spitzen im Versandvolumen oft als verdächtig angesehen werden. Für Unternehmen mit unregelmäßigem Versand oder geringen Mengen kann der Einsatz einer Dedicated IP daher kontraproduktiv sein. Es wird empfohlen, dass Unternehmen mit einer Dedicated IP ein Mindestversandvolumen von etwa 100.000 Mails pro Monat haben sollten, um die IP konstant warm zu halten und die Zustellbarkeit zu maximieren.
Kosten und Ressourcen
Dedicated IPs sind in der Regel teurer, da sie exklusiv für ein Unternehmen reserviert sind. Die Kosten für eine Dedicated IP können zwischen 10 und über 100 Euro pro Monat liegen. Neben den monetären Kosten erfordert das Management einer Dedicated IP auch mehr Ressourcen und Fachwissen. Unternehmen müssen die IP-Reputation überwachen und ggf. gegensteuern, wenn Probleme auftreten. Der Warm-up-Prozess für eine Dedicated IP, bei dem die Versandmenge schrittweise erhöht wird, um die Reputation bei Mailbox-Providern aufzubauen, ist ebenfalls mit Aufwand und zusätzlichen Kosten verbunden.
Die Wahl zwischen einer Shared und einer Dedicated IP hängt von mehreren Faktoren ab, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Dedicated IPs bieten volle Kontrolle über die IP-Reputation und sind besonders bei hohen Versandvolumina vorteilhaft. Allerdings sind sie mit höheren Kosten und einem größeren Verwaltungsaufwand verbunden. Shared IPs sind kostengünstiger und gewährleisten eine konstante Auslastung, was besonders für kleinere Unternehmen oder solche mit unregelmäßigem Versandvolumen vorteilhaft sein kann. Unternehmen sollten die Wahl der IP-Strategie basierend auf ihrem Versandvolumen, technischen Ressourcen und dem gewünschten Grad an Kontrolle über die Zustellbarkeit treffen.