B2C-Studie: Technologieoffenheit im E-Commerce - Deutschland weltweit Schlusslicht
Trotz E-Commerce, Mobile First und fortschreitender Digitalisierung im Handel: Die Neigung der Deutschen, beim Konsum auf innovative Technologien zurückzugreifen, ist offensichtlich eher weniger ausgeprägt. Im Durchschnitt meiden nämlich mehr als 40 Prozent der Verbraucher hierzulande Shopping-Kanäle, die auf neuen Technologien basieren. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle B2C-Survey der Product Experience Company Akeneo
Breite Ablehnung innovativer Shopping-Kanäle in Deutschland
Der Blick auf die Details bestätigt: Fast die Hälfte der deutschen Verbraucher zeigt zum Beispiel überhaupt kein Interesse an Voice-Commerce-Tools. Darunter fasst die Studie etwa Chatbots und virtuelle Sprachassistenz-Technologien zusammen. 46 Prozent der in der Bundesrepublik Befragten lehnen Verkaufskanäle, die etwa mit Chatbots oder Sprachassistenz-Technologien wie z. B. Alexa ausgestattet wurden, ganz und gar ab. Aber auch Augmented-Reality-Anwendungen, mit denen Produkte interaktiv angezeigt und beschrieben werden können, stoßen bei den deutschen Verbrauchern auf relativ wenig Resonanz. Denn für 42 Prozent der Befragten spielt diese Technologie in ihren Konsumüberlegungen überhaupt keine Rolle. Auf die geringste Ablehnung stoßen Mobile Apps. „Nur“ etwas mehr als ein Drittel der deutschen Konsumenten (35 %) verweigern sich diesem Shopping-Kanal.
Auch im europäischen Vergleich bleibt Deutschland zurück
Demgegenüber zeigen sich die europäischen Nachbarn beim Shoppen deutlich weniger technologiefeindlich. Denn dort lehnen durchschnittlich nur knapp ein Drittel (32,5 %) Verkaufskanäle, in denen neue Technologien zum Einsatz kommen, ab. Europäischer Spitzenreiter ist hier Italien. Lediglich ein Viertel der Verbraucher lehnt dort neue Technologien beim Shoppen kategorisch ab. Knapp dahinter liegt Frankreich. Dort verweigern sich 31 Prozent der fortschrittlichen Shopping-Technologien, gefolgt von Großbritannien (32,75 %).
Für Deutschland ein unerwartetes Ergebnis
„Gerade für den Technologie- und Wissenschaftsstandort Deutschland kommt dieses Ergebnis sehr unerwartet. Unternehmen, Marken und Händler, die vielleicht schon in neue Verkaufstechnologien investiert haben, sollten deshalb sehr präzise nach den Ursachen für diese Zurückhaltung forschen und sie nicht pauschal mit Kaufzurückhaltung, Inflation oder Rezession erklären. Sehr wahrscheinlich erfüllt die Product Experience, die über diese neuen Verkaufskanäle ausgeliefert wird, nicht die Erwartungen der Verbraucher. In jedem Fall aber bietet die breite Ablehnung innovativer Shopping-Technologien ein enormes Wachstumspotenzial, das es im Rahmen einer Omnichannel-Strategie zu erschließen gilt“, kommentiert Tom Grasser, VP Sales Central & Eastern Europe bei Akeneo.