Retailer schnappen sich mit Creators die Zukunft
Für alle Online-Shops wird es in den nächsten Jahren unerlässlich, ihre Produkte über Live-Shopping zu vermarkten, um ein verbessertes Kauferlebnis zu schaffen. Spaß beim Einkaufen, eine höhere Kaufkraft und eine anhaltende Zufriedenheit nach dem Kauf, führen zur Bindung von treuen Kunden. Das größte Potenzial sehen wir hier bei führenden Multi-Brand-Retailern, wenn sie eine Plattform-Strategie adaptieren.
Was ist eine Content-Plattform im Shopping Kontext?
Wir glauben sehr stark daran, dass sich hinter jedem großen Online-Shop, eine noch größere Content-Plattform versteckt, die durch die Integration von Live-Shopping aktiviert werden kann. Das bedeutet jede dunkle Ecke des Online-Shops, mit Video-Content zu beleuchten, da bewiesen ist, dass Unsicherheit und Mangel an Information, die größten Hindernisse sind, die zwischen dem Kunden und dem Kauf stehen. Dafür werden viele Creators benötigt, um die Menge an Content zu produzieren, der die Aufmerksamkeit und das Interesse der Zuschauer sättigt. Dieses Model nennt sich das “Many-to-Many” Model.
Dabei sind drei erfolgskritischen Ziele zu erreichen: Diversität, Kontinuität und Authentizität.
Diversität des Creator-Pools
Marktführende Online-Retailer wie Douglas oder MediaMarkt bieten ein diverses Sortiment an Marken, Kategorien und Produkten, die ein demografisch diverses Kunden-Spektrum ansprechen. Als wichtigster Schritt, sollten sich Retailer voll auf Creators und deren Content konzentrieren, da der Identifikationsprozess von Kunden im Vordergrund steht.
Wenn wir die Gaming-Welt als Beispiel nehmen, ist es selbstverständlich, dass eine Live-Show, die von einem Gamer produziert wird, viel bessere Resultate hervorbringt, als von einem Verkäufer, der selbst kein Gamer ist. Dies kommt daher, dass sich shoppende Gamer, durch ähnliche Interessen, mit dem authentischen Auftreten des echten Gamers am stärksten identifizieren.
Von einer technologischen Perspektive, sollten sich Retailer mit ihrem Live-Shopping Anbieter überlegen, wo der Eintrittspunkt zu der Live-Experience stattfindet. Hier sollte sichergestellt werden, dass der Website-Traffic optimal genutzt wird.
Kontinuität des Content-Flusses
Einzelne Live-Shows zu veranstalten, scheint der einfachste Startpunkt zu sein, jedoch birgt diese Herangehensweise einen hohen technischen Planungs- und Kostenaufwand und führt wenn, nur kurzfristig zum gewünschten Ergebnis. Die Lösung hierfür liegt im Aufbau von Kontinuität, um den Kunden immer ein diverses Spektrum an Content bereitstellen zu können. Somit sollten die Hürden der “Go-To-Live” Journey so gering wie möglich gehalten werden, dass im Idealfall ein Creator ohne großen Aufwand direkt von Zuhause loslegen kann. Das ultimative Ziel hierbei liegt darin, durch positive Erfahrungen und Entertainment, Gewohnheiten beim Kunden aufzubauen.
Um dies zu erreichen, sollte von Beginn an ein Show-Kalender mit Streaming Slots aufgebaut werden, welcher von Creators täglich für Live-Shows belegt werden kann. Bereits mit einer Anzahl von 7 Live-Show-Slots wöchentlich kann beim Kunden die Gewohnheit aufgebaut werden, die Live-Experience in ihren Alltag zu integrieren. Da den Creators hier möglichst viel Freiraum gelassen werden sollte, empfehlen wir immer mehrere Creators als Shows verfügbar zu haben. Umso mehr Shows verfügbar sind, umso mehr Creators müssen akquiriert werden.
Authentizität der Creators
Heutzutage sind Produkt-Rezensionen die vertrauteste Quelle für Shopper, die lieber einer externen Meinung vertrauen, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden. Diese Rezensionen sind überall im Netz zu finden, haben aber das Video-Format nur auf sozialen Kanälen und Streaming-Plattformen übernommen. Besonders erfolgreich sind diese Rezensionen, weil sie von Vorbildern, Idolen oder Meinungsführern wie auch Influencern gegeben werden. Der Content wird authentisch produziert und differenziert sich klar von herkömmlicher Werbung.
Dem zufolge, empfehlen wir Retailern, ihren Creators die Freiheit zu geben, die sie benötigen, um authentischen Content zu produzieren, denn “Branded-Content” könnte Misstrauen verursachen und den Entertainment-Faktor zerstören.
In der Zukunft sehen wir Produkt-Seiten, sich zu vertrauten Rezension-Quellen umwandeln, indem relevanter Content auf Produkt-Seiten integriert wird, sodass kein Kunde mehr alleine shoppen muss.
Die häufigsten Fehler in der Praxis
- Den Content als Retailer aus eigener Hand zu produzieren, ist nicht skalierbar. Es kostet viel Zeit, Geld und sollte den Creators anvertraut werden.
- Creators sind nicht Verkäufer der Retailer, sondern Repräsentanten der Menschen und sollten nie gesagt bekommen, wie sie produzieren müssen. Ihre Art Content zu erstellen, sollte respektiert werden, sodass die Vertrauenswürdigkeit nicht
- Als Retailer, die ganze Technologie selbst zu entwickeln ist bei weitem mehr Arbeit, als einen Video-Player zu bauen. Dahinter steckt ein komplexes Zusammenspiel von Kunden, Creator, und operativen Features, die die Bedürfnisse aller optimal abdecken.