Aus Black Friday für Weihnachten lernen
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und für viele Unternehmen beginnt die wohl wichtigste Marketing-Herausforderung. Am letzten Freitag im November hat wieder der alljährliche Black Friday stattgefunden – und nun steht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür. Dies bedeutet für Unternehmen und Kunden vor allem eins: viel Trubel. Welche Lehren aber können wir aus den Erkenntnissen des Black Friday ziehen, um unsere Marketingmaßnahmen und Newsletter-Kampagnen für Weihnachten bestmöglich zu optimieren?
Die Wirkung der Saison: Black Friday E-Mail Marketing
Der Black Friday stammt ursprünglich aus den USA und bezeichnet den Freitag nach Thanksgiving, dem Erntedankfest. Mittlerweile hat dieser Tag auch in Deutschland Einzug gehalten und läutet traditionell die Saison der Weihnachtseinkäufe ein. Zusammen mit dem darauffolgenden Cyber Monday zählt der Black Friday zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres.
Dass dies erhebliche Auswirkungen auf das E-Mail-Marketing hat, spiegelt sich auch in den Versandstatistiken der Newsletter Software CleverReach aus dem letzten Jahr wider. Ganze 73 847 Newsletter wurden 2021 im November verschickt – fast 17-mal so viele wie in anderen Monaten. Außerdem ist der Black Friday bei CleverReach der Tag, an dem die meisten E-Mails verschickt werden. Pro Sekunde waren es im Jahr 2021 etwa 265 Mails, in Spitzenzeiten sogar bis zu 1000 Mails.
Im Jahr 2022 fielen diese Zahlen noch höher aus: wurden am Black Friday 2021 noch 23 Millionen E-Mails mit CleverReach versendet, so waren es in diesem Jahr sogar 25 Millionen. Auch der Spitzenwert von 1000 Mails pro Sekunde wurde übertroffen: ganze 1170 Mails pro Sekunde wurden zu Spitzenzeiten verschickt!
Hinweis: Die monatlichen Newsletter-Versandzahlen beziehen sich auf mit CleverReach® erstellte Mailings. Jeder versendete Newsletter kann mehrere E-Mails enthalten, die an die Empfänger verschickt werden.
Welche Strategien haben sich im E-Mail Marketing zum Black Friday als besonders erfolgreich erwiesen? Wir geben Ihnen eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Erfolgsfaktoren:
- Qualität geht vor Quantität. Drei gut durchdachte, hochwertige E-Mails sind sinnvoll: eine zur Vorankündigung der Deals, eine kurz vor Start der Deals und zuletzt eine Mail vor Ablauf der Black-Friday-Aktion.
- Bei Black Friday steht die Dringlichkeit im Vordergrund. Die sogenannte FOMO (Fear-of-Missing-Out) kommt besonders gut zur Geltung, wenn die E-Mail-Ausdrücke wie „Last chance“, „nur noch wenige Stunden“ oder „nur heute“ enthält, bestenfalls schon in der Betreffzeile.
- Die Öffnungs- und Klickraten der Newsletter sind einige Tage vorher höher als am Black Friday selbst.
- Zusätzliche Aktionen sind beliebt: Rabatte auf bestimmte Sortimente oder Artikel, Staffelrabatte, Countdowns, Boni, Verlosungen, Gutscheine…
- Für Nachzügler und Unentschlossene wird der Black Friday aufs ganze Wochenende ausgeweitet („Black Weekend“). Im Anschluss folgt dann der Cyber Monday.
- Die höchsten Klickraten erzielen Texte, deren Wortanzahl zwischen 50 und 125 Wörtern liegt.
- Schlichte Designs in Schwarz-Weiß oder in Schwarz mit einzelnen bunten Elementen liegen im Trend. Zu viele Deals und Elemente in der Mail wirken abschreckend.
- Die Mehrheit der Kunden tätigt ihre Weihnachtseinkäufe schon am Black Friday oder Cyber Monday.
Was können wir vom Black Friday für das Weihnachtsmarketing lernen?
Schauen wir uns dazu noch einmal die jährliche E-Mail-Statistik von CleverReach an. Das letzte Quartal ist die aktivste Zeit im Jahr. Während bereits im Oktober die Versandzahlen hochklettern, zeigt sich ein drastischer Anstieg im November und Dezember. Die Zahl der versendeten Newsletter im Dezember 2021 ist sogar nochmal um 1,23% im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Dies zeigt deutlich, dass die Feiertage im saisonalen Marketing eine entscheidende Rolle spielen. Und obwohl Black Friday und Weihnachten das Ranking der relevantesten Newsletter-Anlässe anführen, gibt es doch wichtige Unterschiede für die Planung der Kampagne.
Während beim Black Friday Dringlichkeit und die besten Deals im Vordergrund stehen, geht es in der Weihnachtszeit nicht nur um Schnäppchen, sondern eher um passende Geschenk-Inspiration für die Liebsten und ein gefühlvolles Miteinander.
Wie Ihnen aber auch kurzfristig noch eine winterliche Kampagne zu den Festtagen gelingt, zeigen wir Ihnen jetzt!
Der Weihnachtsmann im E-Mail-Postfach
Klären Sie zuerst die wichtigste Frage: Was wollen Sie mit Ihrem Weihnachts-Newsletter erreichen? Wollen Sie Bestandskunden spannende Rabatte liefern oder Neukunden durch die saisonale Aktion dazugewinnen? Wollen Sie die Klickraten Ihrer Mails erhöhen?
Setzen Sie sich zunächst ein realistisches Ziel. Dazu können Sie idealerweise die Kampagne aus dem Vorjahr heranziehen. Schauen Sie, was gut lief und wo Bedarf für Optimierungen besteht. Basierend auf diesen Daten wollen Sie vielleicht den Vorjahresumsatz steigern oder die Anzahl der Neukunden um 30 % erhöhen. Behalten Sie immer das Ziel im Auge, wenn Sie Ihre Kampagne planen.
Personalisiertes Weihnachtsmarketing
Genau wie auch beim Black Friday gilt: gute Planung ist alles. Wussten Sie schon, dass rund 38 % der Kunden ihre Weihnachtseinkäufe bereits im November tätigen? Es gilt also, die Leserschaft bereits früh auf die kommenden Weihnachtsaktionen aufmerksam zu machen. Weisen Sie Leser im Voraus mit einer „Save-the-Date“-Mail auf den bevorstehenden Weihnachtsverkauf hin. Eine Woche oder ein bis zwei Tage im Voraus sind hierfür ausreichend. Auch am Nikolaustag freuen sich Ihre Kunden über einen exklusiven Rabatt oder einen Ausverkauf.
Besonders personalisierte Kunden-Mails haben eine hohe Öffnungsrate. Nutzen Sie, wenn möglich, personenbezogene Daten und Interessen Ihrer Empfänger für eine zielgerichtete Ansprache. So können Sie individualisierte und interessenbezogene Deals anbieten, die bei Ihren Empfängern gut ankommen. Sollten solche Daten und Informationen noch nicht vorliegen, bietet es sich an, bereits im Voraus Umfragen bei Kunden durchzuführen, um alle Kundendaten aktuell zu halten. Die Daten können auch dabei helfen, Kategorisierungen vorzunehmen und so noch zielgerichteter vorzugehen. Auch Standort, der letzte getätigte Kauf oder die Höhe der Ausgaben liefern Ihnen aufschlussreiche Informationen und erleichtern Ihnen die Planung der Kampagne.
E-Mail-Design für Weihnachten
Im Vergleich zu Black Friday darf es an Weihnachten etwas mehr sein, denn bei den Feiertagen geht es vor allem um einfühlsames, emotionales Marketing. Erzeugen Sie bei Ihren Lesern das Bild eines besinnlichen, fröhlichen Weihnachtsfestes. Nutzen Sie dafür die breite Palette an bildhaften Vokabeln wie beispielsweise „Tannenduft“, „Schmücken" oder „Herzenswärme“. Unterstreichen Sie die Sprache mit passenden weihnachtlichen Emojis, die Sie sparsam in der Betreffzeile platzieren. Denken Sie auch im Betreff daran, winterliche Worte und handlungsorientierte Verben zu verwenden.
Ihre Kunden überzeugen Sie mit einem festlichen, kreativen Design, das sich von anderen abhebt und Vorfreude auf Weihnachten weckt. Binden Sie das Corporate Design Ihres Unternehmens mit ein und nutzen beispielsweise eine weihnachtliche Version Ihres Logos oder die Farben der Firma mit einem weihnachtlichen Twist. Vergessen Sie auch nicht, dass das Design responsive, also für Mobilgeräte optimiert sein sollte, denn die Zahl der Käufe über Smartphone und Tablet liegt bei etwa 36 %.
Winter-wunderliche Weihnachtsaktionen
Womit können Sie also nun Ihre Kunden begeistern? Eine aufwendige, aber lohnende Idee ist der Adventskalender. Täglich wechselnde Angebote, die sich hinter den einzelnen Türchen verbergen, garantieren Klicks und Käufe und machen Lust auf mehr. Alternativ und weniger umfangreich sind spezielle Advents-Deals, die Sie jeden Sonntag verschicken können. Auch Last-Minute-Angebote, Mitmachaktionen oder Malwettbewerbe sind hervorragende Ideen für interaktiven Spaß.
Ein weiterer bewährter Klassiker ist der Ratgeber. Ob nun „10 Geschenkideen für deine Familie“, „Die 5 besten veganen Rezepte fürs Fest“ oder „8 Tipps, wie du die Weihnachtszeit stressfrei überstehst“, zielgruppengerechte Ratschläge für die Feiertage kommen immer gut an.
Kundenfokus im Weihnachtsgeschäft
Da die Weihnachtszeit für viele Menschen auch erheblichen Stress bedeutet, sollten Sie sichergehen, den Kundenwünschen entsprechend entgegenzukommen. Sie können gratis Geschenkverpackungen, eine verlängerte Rückgabefrist oder eine Liefergarantie bereitstellen. Für Kurzentschlossene eignen sich digitale Geschenkkarten. Der Gutschein kann ausgedruckt und überreicht werden.
An den Feiertagen selbst sind persönliche Grüße eine willkommene Geste. Wünschen Sie Ihren Kunden fröhliche Festtage und bedanken Sie sich für das entgegengebrachte Vertrauen. Nach einer längeren Zeit mit dem großen Fokus des Abverkaufs, werden Ihre Kunden es Ihnen danken, einen emotionalen Weihnachtsgruß ohne Kaufabsichten zu erhalten. Das stärkt die Kundenbindung und das Vertrauen in Ihre Marke oder Unternehmen.
Sie wollen sogar noch einen Schritt weiter gehen und Ihren Mitmenschen zu Weihnachten etwas Gutes tun? Wie wäre es dann mit einer Spendenaktion? Einen Teil des Erlöses aus dem Weihnachtsverkauf können Sie an gemeinnützige Einrichtungen, wie ein Kinderhospiz, eine Umweltschutzorganisation oder einen Verein Ihrer Wahl, spenden.
Feiertage und Neujahr im E-Mail-Marketing
Weihnachten ist rum, die Feiertage sind gezählt – noch lange kein Grund, um aufzuhören! Ein Sale zum Jahresende oder zum neuen Jahr ist optimal, um den Verkauf noch einmal richtig anzukurbeln. Auch wird dieser Zeitraum häufig genutzt, um Gutscheine einzulösen oder unliebsame Geschenke umzutauschen. Bieten Sie insbesondere hierfür einen kulanten Rücknahmeservice an.
Auf emotionaler Ebene und zur weiteren Stärkung der Kundenbindung können Sie mit einem Jahresrückblick glänzen. Erzählen Sie von aufregenden Ereignissen oder kniffligen Herausforderungen, die das Unternehmen dieses Jahr zu bewältigen hatte. Nehmen Sie Ihre Kunden mit auf eine Reise durch die diesjährige Firmengeschichte und zeigen Sie beispielsweise Einblicke in den Arbeitsalltag oder Produktionsabläufe.
Alternativ können Sie Ihre Pläne für das neue Jahr vorstellen. Verraten Sie, was sich mit dem Jahreswechsel im Unternehmen ändern wird, machen Sie neugierig auf die nächsten, kommenden Aktionen und geben Sie einen Ausblick, was Ihre Kunden erwartet. Zusätzlich können Sie ein digitales Goodie, wie zum Beispiel eine Checkliste für Neujahrsvorsätze oder eine bessere Organisation im neuen Jahr, als Download anbieten.
Der Newsletter: Die Bilanz zu den Feiertagen
Es zeigt sich: Die E-Mail ist vor allem zur Feiertags-Saison in ihrem Newsletter-Gewand eine wahre Kommunikationsmaschine, die genau die richtigen Anreize im richtigen Moment und wiederholt setzen kann. Nutzen Sie die Möglichkeiten des E-Mail-Marketings und verleihen Sie Ihren Newslettern den saisonalen Reiz, der das meiste aus Ihrem Marketingmix holen wird. Wer es nicht mehr schafft, in dieser Saison vom E-Mail-Marketing und seiner Marketingkraft zu profitieren, sollte die letzten Wochen noch nutzen, um die Konkurrenz zu beobachten. Wer verschickt was, wann, wie oft und wie? Setzen Sie sich jetzt schon mit möglichen Inhalten und Ideen für Ihre eigene Kampagne in der nächsten Saison auseinander. Machen Sie sich ein Bild davon, was Ihnen bei anderen Newslettern oder der Konkurrenz gefällt und was nicht und planen Sie strategisch und frühzeitig für Ihren eigenen Einsatz von E-Mail-Marketing. Denn wie heißt es so schön: nach dem Fest ist vor dem Fest.