Fünf Tipps für Nachhaltigkeit im E-Mail-Marketing
Unternehmen generieren bei der Kommunikation mit ihren Zielgruppen und Geschäftspartner:innen immer automatisch auch klimaschädliche Treibhausgase, egal für welches Kommunikationsmittel sie sich entscheiden. Briefe werden mit dem Auto zugestellt, und E-Mails, Chat-Nachrichten und Marketing-Videos auf Servern gespeichert, die rund um die Uhr in Betrieb sind. Wenn man die Emissionen verschiedener Kommunikationsformen miteinander vergleicht, werden jedoch auch erhebliche Unterschiede deutlich.
Eine Studie von Sendinblue zeigte im vergangenen Jahr, dass bei einem per Post geschickten Standardbrief im Schnitt 19,5 Gramm CO2-Äquivalente (CO2e) entstehen, bei einer optimierten E-Mail jedoch nur 0,175 Gramm CO2e (1). Deutlich mehr Emissionen entstehen bei Videos, die viel mehr Speicherplatz und Strom benötigen als E-Mails. Ein hochauflösendes Video auf YouTube mit einer Länge von 30 Sekunden hat beispielsweise eine Größe von etwa 15 Megabyte, die durchschnittliche Größe einer gesendeten E-Mail liegt bei lediglich 0,093 MB. Das Fazit der Studie: Die E-Mail ist das umweltschonendste Kommunikationsmittel Aber: Auch E-Mails produzieren CO2.
Wie Unternehmen bei der E-Mail-Kommunikation ihre Klimabilanz verbessern können, zeigen die folgenden fünf Tipps:
1. Bilder nicht in Mailings einbetten
Vor allem bei größeren Mailings empfiehlt es sich, Bilder nicht als Anhang mitzuschicken, sondern einen Link in die E-Mail einzubauen, der die Nutzer:innen auf einen Server verweist, auf dem die Bilder abgelegt sind. Auf diese Weise entstehen Emissionen erst, wenn Empfänger:innen die Mail öffnen, auf den Link zum Server klicken und das Bild dort herunterladen. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass E-Mails ohne Bildanhang weniger Datenvolumen haben, was nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch für die Zustellrate. E-Mails mit größeren Anhängen werden oft von Spam-Filtern abgefangen und kommen nicht an ihrem Ziel an.
2. Auf Anhänge möglichst verzichten
Generell ist es ratsam, auf Anhänge wie Formulare oder PDFs zu verzichten oder sie möglichst klein zu halten. Selbst wenn nur ein relativ kleiner Anhang von zwei Megabyte in ein größeres Mailing, beispielsweise an 10.000 Kontakte, eingebaut wird, sind die Auswirkungen groß, da sich die Effekte potenzieren: Es werden 20 Gigabyte an Daten versendet und diese 20 GB müssen wiederum auf den Servern der Kontakte gespeichert werden.
Wie bei Tipp 1 empfiehlt es sich daher, Verlinkungen in den Mailings zu verwenden. Es ist weitaus umweltfreundlicher, wenn nur diejenigen Kontakte, die auch wirklich Interesse an der E-Mail und dem verlinkten Content haben, diesen herunterladen. Der Datenaufwand wird auf diese Weise deutlich reduziert.
3. Automatisierte, personalisierte Versände statt “Spray & Pray”
“Spray & Pray”-Versände, bei denen Mailings im Gießkannenprinzip verschickt werden, rentieren sich für Unternehmen so gut wie nie. Sie sind kein probates Mittel, um Zielgruppen effizient und effektiv zu erreichen. Besser ist es, auf Versände zu setzen, die gezielt an die Zielgruppen adressiert und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
- Der erste Vorteil: es werden vor allem die Personen angeschrieben, die auch wirklich Interesse an den Inhalten der Mailings haben.
- Der zweite Vorteil: diese Vorgehensweise ist umweltfreundlicher, da keine unnötigen E-Mails an Personen versendet werden, die das Mailing gar nicht haben wollen. Moderne Marketing-Plattformen bieten hierfür spezielle Segmentierungsfunktionen für den Mailingversand.
Die Segmentierung hilft beispielsweise dabei, Kund:innen und Interessent:innen in aktive und inaktive Kontakte einzuteilen. Personen, die ein Mailing niemals öffnen, können dann aus den Verteilern herausgenommen werden. Dies hat auch einen dritten, und zwar finanziellen, Vorteil: Wenn weniger E-Mails versendet werden, ist dies auch aus Marketing-Perspektive günstiger, da sich der Preis für Mailings meist nach der Anzahl der versendeten E-Mails bzw. der Anzahl der Kontakte im Verteiler richtet.
4. Aufforderung zur Löschung alter E-Mails
Oft verbleiben alte E-Mails jahrelang in den Posteingängen der Empfänger:innen. Die meisten E-Mails, wie zum Beispiel alte Newsletter, könnten von den Nutzer:innen getrost gelöscht werden. Weniger E-Mails im Postfach bedeutet, dass weniger Speicherplatz auf den Servern benötigt wird. Je weniger Platz auf den Servern benötigt wird, desto weniger Strom wird verbraucht, und desto geringer ist auch der CO2-Verbrauch. Unternehmen, die von Zeit zu Zeit einen Reminder an ihre Kontakte senden mit dem Hinweis, alte E-Mails zu löschen, tragen damit aktiv zu mehr Klimaschutz bei.
5. Das CO2 des eigenen Marketings ermitteln.
Die meisten Unternehmen wollen etwas für den Klimaschutz tun, wissen jedoch oftmals nicht, wo sie ansetzen sollen. Wichtig ist für Unternehmen, zunächst die eigenen Aktivitäten unter die Lupe nehmen. Beim Marketing können sie zum Beispiel prüfen, auf welche Kommunikationskanäle sie derzeit setzen und ob es vielleicht sinnvoll und machbar wäre, künftig auf elektronische Kommunikation zu setzen statt auf Briefpost.
Hat sich ein Unternehmen zum Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden, ist ein weiterer sinnvoller Schritt zudem, die eigenen CO2-Emissionen zu ermitteln. Erst wer weiß, welche Aktivitäten wie viele Emissionen verursachen, kann auch effektiv etwas tun, um diese Emissionen auszugleichen. Dies gilt auch für die eigenen Marketingaktivitäten. Eine praktische Hilfe sind hierfür kostenfreie CO2-Rechner: Diese ermöglichen es Unternehmen, die Emissionen ihrer E-Mail-Kampagnen zu berechnen.
(1) https://de.sendinblue.com/wp-content/uploads/sites/3/2021/09/Sendinblue-carbon-footprint_Press-Release.pdf