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„Xing ist out, Facebook wird zum In-Netzwerk“ - Der Nutzen sozialer Netzwerke für die IT-Karriere

Wie man Aufmerksamkeit erregt und der Chef nicht auf falsche Gedanken kommt.
Gunnar Sohn | 23.03.2011
Klassische Bewerbungen auf Stellenanzeigen – das war gestern. Heute suchen viele IT-Profis nicht mehr. Sie werden gefunden, vor allem in sozialen Netzwerken. Wie können wechselwillige IT-Experten am besten auf sich aufmerksam machen, ohne dass ihr Vorgesetzter davon Wind bekommt?



Dass praktisch alle Headhunter ihr Personal übers Netz suchen, ist längst bekannt. Der Trend setzt sich auch 2011 ungebremst fort: „Auf Stellenanzeigen bekommen wir einen immer schwächeren Rücklauf. Viele Hochqualifizierte spielen zwar mit dem Gedanken, den Job zu wechseln, haben es aber nicht nötig, aktiv Bewerbungen zu schreiben. Dementsprechend verstärken wir bereits länger unsere Suche in sozialen Netzwerken und sprechen dort Kandidaten an“, bestätigt Maximilian Nobis vom IT-Personaldienstleister Harvey Nash http://www.harveynash.com/de/ den Netz-Trend.



„Xing ist out, Facebook wird zum In-Netzwerk“



Aber welcher Social Network-Kanal nützt wechselwilligen IT-Profis am meisten? „Xing ist out, Facebook wird zum In-Netzwerk“, prognostiziert die Karriere-Expertin Svenja Hofert http://www.berufebilder.de/ für das Jahr 2011. Ihre These: Xing-Mitglieder wollten nicht dauernd von Kontakt-Sammlern angesprochen werden, vor allem, wenn sie keinen neuen Job suchen. Sie würden ins internationalere Linkedin.com wechseln. Oder sie gehen zu Facebook und pflegen dort ihr Vitamin B.



Wer allerdings – zumindest hin und wieder – mit dem Gedanken spielt, den Job zu wechseln, der sollte sowohl auf Xing als auch Linkedin bleiben, dort vor allem sein Profil professionell gestalten – und so die Anfragen kanalisieren. „Einfach nur ‚neue Herausforderungen' oder ‚neue Kontakte' ins Suchfeld schreiben, bringt nichts und den Chef nur auf falsche Gedanken“, sagt Nobis gegenüber pressetext. Für IT-Experten heißt das: Basisarbeit am eigenen Profil. Fachkenntnisse, Branche, Arbeitsort und ein professionelles Foto sind ein Muss. Die eigenen Aufgabengebiete abseits der technischen Fähigkeiten sollten möglichst konkret beschrieben werden.



Auf Facebook vermischt sich das private mit dem beruflichen Netzwerk immer mehr – auch ein Trend aus dem Vorjahr. Die eigene Facebook-Timeline verwandelt sich nicht nur in einen News-Kanal, sondern auch in einen kleinen Stellenanzeigen-Tippgeber. Headhunter fragen zum Beispiel, ob sie in kleinen „internen“ Gruppen, zum Beispiel Gruppen von befreundeten Angestellten eines Unternehmens, ein Jobangebot posten können. Allerdings trennt sich hier noch schneller die Spreu vom Weizen: „Aufdringlichkeit schätzt niemand in seinem privaten Netzwerk“, sagt Nobis. Umgekehrt müsse sich jeder User gut überlegen, was er auf Facebook veröffentlicht und was nicht.



Privates Netzwerk plus ausgewählte Headhunter



Die eigenen Freunde spielen nicht nur online, sondern generell eine wichtige Rolle, wie kürzlich eine Studie zweiter Ökonomen aus Mailand und Bonn treffend gezeigt hat. Etwa bei einer Phase der Arbeitslosigkeit: Die Forscher konnten empirisch beweisen, dass mit jedem engen Freund, der beschäftigt war, die Chance stieg, ebenfalls schnell wieder einen Job zu bekommen. Das private Netzwerk funktioniert also. Wer dies wieder etwas offener begreift, könne auch hier durchaus ausgewählte Headhunter mit ins Boot holen, wirbt Nobis für die eigene Branche. „Man kann sich zwei, drei Headhunter herauspicken. Allerdings nur, wenn man zu ihnen ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat und zum Beispiel weiß, dass der Lebenslauf nur nach Absprache weitergegeben wird. Will man dann wechseln, aktiviert man sein privates Netzwerk plus die Profis.“



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